Ein Althistoriker spricht über die Auferstehung

Interview mit Dr. Jürgen Spieß

Jesus ist von den Toten auferstanden, davon ist Dr. Jürgen Spieß überzeugt. Der Althistoriker aus Marburg veröffentlichte bereits zahlreiche Werke zum christlichen Glauben sowie zum Spannungsverhältnis zwischen Wissenschaft und Religion. Im Zentrum stehen dabei vor allem Fragen der historischen Glaubwürdigkeit der Bibel. Im Interview mit unserer Stiftung erklärt der Geschichtswissenschaftler, warum er die Auferstehung Jesu als eine Tatsache erachtet. Das Gespräch führte Aaron Graßl.

Herr Dr. Spieß, bevor ich mich mit Ihnen über die Auferstehung Jesu unterhalte, zunächst eine grundsätzliche Frage: Hat Jesus überhaupt existiert?

Dr. Jürgen Spieß: Ja, das wird von keinem ernsthaften Historiker bezweifelt. Wir finden nicht nur innerhalb, sondern auch außerhalb des Neuen Testaments Hinweise auf Jesus, beispielsweise bei Flavius Josephus oder Tacitus. Es ist unbestritten, dass es in der Antike eine ganze Reihe an Überlieferungen über Jesus gibt aus den ersten Jahrzehnten nach seinem Tod.

Wie schneidet Jesus bezüglich der Quellenlage gegenüber anderen Personen der Antike ab?

Von den historischen Berichten schneidet er außerordentlich gut ab. Die erste Darstellung über Alexander den Großen wurde 400 Jahre nach dessen Tod verfasst. Bei den Berichten über Jesus gibt es eine enorme Nähe von wenigen Jahren beziehungsweise wenigen Jahrzehnten zu seinem Leben. Und auch die Überlieferung des Schriftmaterials ist, was das Neue Testament angeht, wesentlich günstiger als bei anderen antiken Texten. Dass wir keine originalen Handschriften von jemandem haben, ist nichts Besonderes. Die Frage ist: Wie groß ist der zeitliche Abstand von der ersten Abschrift, die wir haben, zum Original? Bei Tacitus liegen da 800 bis 900 Jahre dazwischen, bei Platon beträgt die Differenz 1300 Jahre. Vom Johannesevangelium gibt es Abschriften, die nur wenige Jahrzehnte nach der Originalschrift entstanden sind.

Was können wir heute zuverlässig über eine Person wissen, die vor 2000 Jahren gelebt hat?

Althistoriker rekonstruieren die vergangenen Ereignisse aufgrund von Quellen, die sich erhalten haben. Das sind zum einen historische Berichte, aber auch sekundäres Material wie Inschriften, archäologische Funde oder Briefe. Historiker arbeiten wie Juristen: Wir rekonstruieren aufgrund von Indizien vergangener Ereignisse. Historiker führen Indizienprozesse über das, was früher geschehen ist.

Wie bewerten Sie die historischen Quellen, die wir über Jesus haben?

Da möchte ich eine Kollegin zitieren, Helga Botermann von der Universität Göttingen. Sie hat gesagt, dass Historiker zunächst mit einem Vertrauensvorschuss an die antiken Quellen herangehen. Wenn wir etwas lesen aus der Antike als einen historischen Bericht über Cäsar, Augustus, Alexander oder Jesus, gehen wir zunächst einmal davon aus, dass das ein wahrheitsgemäßer Bericht ist. Vor allem wenn der Geschichtsschreiber diesen Anspruch erhebt. Man muss sich also immer die Frage stellen: Welchen Selbstanspruch hat der Autor? Wenn wir über die Evangelien sprechen, sehen wir am Beginn des Lukasevangeliums, dass der Selbstanspruch von Lukas ist, als Historiker aufgefasst zu werden. An diesem Anspruch muss man ihn natürlich messen, aber zunächst mal verdient die Quelle unser Vertrauen. Zunächst mal geht man davon aus, dass das, was er sagt, wahr ist, es sei denn, ich kann ihm nachweisen, dass es nicht stimmt. Die Beweislast hat der Kritiker.

In den vier kanonischen Evangelien gibt es allerdings einige Differenzen, beispielsweise bei der Anzahl der Frauen, die am Sonntagmorgen zum Grab kamen. Schadet das nicht der Glaubwürdigkeit der Berichte?

(Lacht) Das ist ein schönes Beispiel. Sehen wir uns mal die Berichte an: Im Johannesevangelium geht Maria Magdalena zum Grab – eine Frau. Im Matthäusevangelium sind es Maria Magdalena und „die andere Maria“ – da haben wir zwei Frauen. Bei Markus sind es drei und nach Lukas waren es mehr als drei. Jetzt behaupten Sie: Das ist ein Gegensatz. Dazu muss man zunächst Folgendes sagen: Im Johannesevangelium lesen wir, dass Maria Magdalena das leere Grab vorfindet. Im nächsten Vers heißt es, dass sie zu den Jüngern läuft und ihnen mitteilt: „Wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.“ Wenn Maria Magdalena von „wir“ spricht, kann man davon ausgehen, dass sie nicht alleine beim Grab war, sondern dass noch andere Frauen dabei waren. Und jetzt komme ich zu einem wichtigen Punkt: Differenzen sind für Historiker kein Problem, für Juristen übrigens auch nicht. Gehen Sie mal in eine Gerichtsverhandlung über einen Autounfall. Da werden Sie erleben, dass sich die Zeugen teilweise widersprechen. Trotzdem würde kein Richter behaupten: Es gab überhaupt keinen Unfall. Der Unfall ist eine Tatsache, darüber gibt es allerdings verschiedene Berichte. Jetzt ist die Frage: Kriegen wir die Aussagen zusammen, täuscht sich einer der Zeugen oder will er das Gericht täuschen? Historiker denken genauso. Es gibt zwei entscheidende Fragen. Die erste lautet: Worin stimmen alle Berichte überein? Die zweite: Ist das, worin sie nicht übereinstimmen, Kern- oder Nebenfrage? Sehen wir uns die Berichte über das leere Grab an. Es gibt folgende Übereinstimmungen: Erstens: Jesus war tot – das sagen alle vier Evangelien. Zweitens: Er wurde von Josef von Arimathäa in dessen Grab gelegt. Drittens: Am ersten Tag der Woche gehen Frauen zum Grab. Man muss dabei vom Plural ausgehen – zwei, drei oder vier. Viertens: Eine der Frauen war Maria Magdalena. Und fünftens: Die Frauen finden das Grab leer vor. Jeder Historiker, der nicht weltanschaulich voreingenommen ist, wird sagen: Das sind die Fakten. Ob es jetzt eine Frau war, oder zwei, drei, vier, fünf ist ehrlich gesagt ziemlich egal.

Sie sind aber nicht nur Althistoriker, sondern auch bekennender Christ. Sind Sie als solcher nicht selbst voreingenommen?

Ich komme nicht aus einem christlichen Elternhaus. Ich bin erst durch die Beschäftigung mit der Auferstehung zum Christen geworden. Ein Schulfreund hat mir mal gesagt, dass Jesus von den Toten auferstanden sei. Das fand ich wirklich eine überraschende Mitteilung. Ich habe mich gefragt: Kann man das als Historiker nachweisen oder ist das eine reine Glaubensfrage? Das hat mich dazu bewegt, mich intensiv mit der Frage der Auferstehung auseinanderzusetzen. Ich bin zu der festen Überzeugung gekommen, dass die Auferstehung von Jesus historisch sehr zuverlässig bezeugt ist. Das hat mit dazu beigetragen, dass ich Christ geworden bin. Generell muss man sagen, dass jeder Wissenschaftler eine Weltanschauung hat. Wenn ein Historiker die Weltanschauung hat, dass es keinen Gott gibt, muss er die Indizien, die für die Auferstehung sprechen, anders erklären. Wenn aber ein Historiker die Offenheit mitbringt, es könnte einen Gott geben, hat er einen ganz anderen Zugang zu den biblischen Texten.

Halten Sie es als Wissenschaftler tatsächlich für möglich, dass Jesus von den Toten auferstanden ist?

Ja, die Indizien gehen in diese Richtung. Aus historischer Sicht ist das offensichtlich. Wenn man die Auferstehung ablehnt, lehnt man sie normalerweise nicht aus historischen Gründen ab, sondern aus weltanschaulichen. Wenn beispielsweise die Frage der Auferstehung mit Gott zusammengebracht wird – was eindeutig im Neuen Testament der Fall ist – man aber nicht davon ausgeht, dass es Gott gibt, dann lehnt man die Auferstehung aus weltanschaulichen Gründen ab. Wenn ich aber diese Vorentscheidung nicht getroffen habe, sondern eine gewisse Offenheit mitbringe, dann muss ich zunächst mal die Texte des Neuen Testaments so behandeln, wie ich auch andere Texte des ersten Jahrhunderts behandle.

Jesus war bestimmt eine sehr faszinierende Person. Aber ist der Anspruch, dass er Gott ist, nicht etwas zu hochgegriffen?

Als Historiker kann ich nur sagen: Nach all dem, was wir wissen, hat Jesus diesen Selbstanspruch gehabt. Und das haben auch seine Gegner verstanden. Der Vorwurf, der in allen vier Evangelien gegen ihn erhoben wird, lautet: Er stellt sich Gott gleich. Historiker gehen davon aus, wenn alle Quellen über eine bestimmte Frage der gleichen Meinung sind, dass das eine hohe Zuverlässigkeit hat. Ob dieser Anspruch Jesu gerechtfertigt ist, darüber kann ich als Historiker keine Aussage machen.

Wie authentisch sind die Worte Jesu überhaupt? Ist ihm da nicht viel im Nachhinein in den Mund gelegt worden?

Für Historiker ist die Vertrauenswürdigkeit der Quellen ein ganz wichtiger Punkt. Bei Lukas gibt es etwas, was ganz erstaunlich ist. Er hat ja auch die Apostelgeschichte geschrieben. Er war sogar teilweise Begleiter des Paulus. Man hat inzwischen herausgefunden, dass seine geographischen Angaben in der Apostelgeschichte außerordentlich korrekt sind. Man hat herausgefunden, dass alle Amtsbezeichnungen aller Titelträger in jeder Stadt stimmen. Jede Stadt hat eigene Amtsbezeichnungen. Lukas hat das ganz genau und präzise wiedergegeben. Das ist durch Inschriften bestätigt. Wenn wir literarische Aussagen, wie die von Lukas in der Apostelgeschichte, durch archäologisches Material bestätigen können, dann sind wir auch geneigt, dem Autor einen größeren Vertrauensvorschuss zu geben. Wenn alles, was wir bestätigen können, tatsächlich stimmt, dann gehen wir davon aus, dass der Autor genau sein wollte. Das gilt auch für die Worte Jesu, die er wiedergibt.

Welcher zeitliche Abstand liegt zwischen der Entstehung der Evangelien und dem Leben Jesu?

Die meisten Theologen datieren die Evangelien auf 70 nach Christus oder später. Das hängt zusammen mit der Zerstörung Jerusalems. Im Jahre 70 ist Jerusalem von den Römern zerstört worden. Das war ein epochales Ereignis. Die Frage ist: Finden wir in den Evangelien einen Hinweis auf die Zerstörung Jerusalems? Wenn wir keinen finden, müssen die Evangelien eigentlich alle vor 70 geschrieben worden sein. Haben die Autoren zum Zeitpunkt des Verfassens der Evangelien von der Zerstörung gewusst, oder nicht? Viele Theologen deuten die Worte Jesu im Lukasevangelium über Jerusalem, dass kein Stein auf dem andern bleibt, als Hinweis darauf, dass die Evangelien nach 70 geschrieben worden sind. Jesus seien diese Worte in den Mund gelegt worden. Das halte ich für eine völlig falsche Vorgehensweise. Dieses Argument impliziert, dass es nicht möglich ist, dass ein Mensch etwas zu Lebzeiten sagt, das erst nach dessen Tod eintrifft. Als Althistoriker komme ich zu der Einschätzung, dass Jesus diese Worte tatsächlich gesagt hat und es keinen Grund zur Annahme gibt, dass die Autoren der Evangelien ihm da etwas in den Mund gelegt haben. Wiederum gilt: Die Beweislast hat der Kritiker. Es gibt keinen Beweis dafür, dass die Autoren der Evangelien Lügner und Betrüger waren und Jesus Worte in den Mund gelegt haben, die er nie gesagt hat. Es ist übrigens nicht nur in den Evangelien von der Auferstehung die Rede. Paulus gibt in seinem ersten Brief an die Korinther ein ganz altes Glaubensbekenntnis wieder, dass er selbst von anderen Christen empfangen hat. Er schreibt, dass Christus gestorben ist, dass er begraben worden und am dritten Tag auferstanden ist gemäß den Schriften. Das ist ganz alt. Die meisten Historiker gehen davon aus, dass es dieses Glaubensbekenntnis bereits gegeben hat, als Paulus in Damaskus Christ geworden ist. Wann ist er Christ geworden? Etwa ein oder zwei Jahre nach dem Tod Jesu. Wir haben hier also bereits ein sehr frühes Zeugnis zur Auferstehung Jesu.

Jesus war nicht die erste Person, die von sich den Anspruch hatte, Gott zu sein. Viele römische Kaiser wurden vergöttlicht. Warum sollte man annehmen, dass es bei Jesus stimmt, bei den römischen Kaisern aber nicht?

(Lacht): In der Tat haben sich manche römische Kaiser selbst für einen Gott gehalten. Aber auch wenn da ein paar überdrehte Typen dabei waren, wie Caligula oder Domitian, die das glaubten, hatten sie dennoch einen anderen Anspruch. Bei Jesus geht es ja um den Anspruch, dass jemand, der gestorben ist, am dritten Tag wieder auferstanden ist und zwar leiblich. Diesen Anspruch gibt es von keinem römischen Kaiser und auch nicht von deren Verehrern. Es gibt beispielsweise bei Augustus den Anspruch, dass er zu den Göttern empor gehoben wurde, aber das ist nicht vergleichbar mit der Frage der Auferstehung von Jesus und dem, was die Jünger anschließend verkündeten.

Da möchte ich nochmal nachhaken: Warum sind Sie einerseits von Jesu Auferstehung überzeugt, andererseits nicht davon, dass Augustus nach seiner Verbrennung als Adler in den Himmel aufgestiegen ist?

Es wäre theoretisch denkbar, dass im Zusammenhang mit der Verbrennung des Leibes von Augustus ein Adler zum Himmel aufgestiegen ist. Wenn mir das glaubwürdig überliefert wird, warum sollte ich das bestreiten? Die Deutung allerdings, dass das ein Zeichen dafür ist, dass Augustus zum Gott geworden ist, liegt außerhalb meiner Kompetenz als Historiker. Das ist auch nicht vergleichbar mit der Auferstehung Jesu. Augustus ist verbrannt worden. Die Vernichtung des physischen Leibes scheint die Voraussetzung für die Aufnahme in die himmlische Welt gewesen zu sein. Die Übernahme eines Kaisers unter die Staatsgötter war Aufgabe des römischen Senats. Symbol dafür war ein Adler. Weil aus dem Scheiterhaufen des Augustus ein Adler aufgestiegen sein soll, ließ man danach immer einen Adler aufsteigen. Bei Jesus wird gesagt, er ist leiblich von den Toten auferstanden und er ist danach unterschiedlichen Menschen an unterschiedlichen Orten begegnet. Das Grab, in das er gelegt worden war, war am dritten Tag leer. Dafür gibt es Zeugen. Hätte man den Leichnam vorzeigen können, hätte man die leibliche Auferstehung leicht widerlegen können. Das leere Grab allein reicht allerdings noch nicht aus, weil es mehrere Gründe geben kann, warum ein Grab leer ist. Es gibt jedoch noch eine ganze Reihe an weiteren Punkten in diesem Zusammenhang. Da sind zum einen die Berichte über die Begegnungen mit dem Auferstandenen. Zum anderen stellen wir im Leben der Jünger eine bemerkenswerte Veränderung fest. Nach Jesu Kreuzigung waren sie ängstlich und hielten sich hinter verschlossenen Türen auf. Dann treten sie öffentlich auf und reden davon, was sie erlebt haben. Immer wenn ein Mensch sein Verhalten sehr verändert, fragen nicht nur Historiker, was die beste Erklärung für diese Veränderung ist. Die meisten Jünger sind für die Überzeugung, dass Jesus durch Gott von den Toten auferweckt worden ist, verfolgt und umgebracht worden. Wäre die Auferstehung bloß erfunden gewesen, wären die Jünger für etwas gestorben, von dem sie wussten, dass es nicht wahr ist.

Wenn das leere Grab und die Begegnungen Jesu mit seinen Jüngern nach dessen Kreuzigung historische Tatsachen sind, gibt es ja noch die Möglichkeit, dass Jesus die Kreuzigung überlebt hat. Wie stehen Sie zu dieser These?

Die These findet sich erstmals im zweiten Jahrhundert. Ursprünglich ist der Gedanke, dass Jesus gar nicht tot war, aus theologischen Gründen aufgekommen. Man hat gesagt: Gott stirbt nicht. In der Neuzeit wurde diese These dann mit der Wunderfrage zusammengebracht: Aus naturwissenschaftlichen Gründen kann es keine Auferstehung der Toten geben. Wenn Jesus den  Menschen erschienen ist, könne das nur daran liegen, dass er gar nicht tot war. Aber für solche Erklärungsversuche gibt es in den Quellen keine Anhaltspunkte. Historiker gehen immer von den Quellen aus. Am deutlichsten wird das im Johannesevangelium: Da sticht ein Soldat noch den Speer in die Seite Jesu, um sicher zu gehen, dass Jesus tot ist. Als Historiker muss man einfach sagen: Alle Berichte, die diesem Ereignis am nächsten sind, sind sich darüber einig: Jesus war tot. Selbst David Friedrich Strauß, der ganz stark aus der historischen Kritik an Jesus kam, hat von dem Gedanken Abstand genommen, dass Jesus die Kreuzigung überlebt haben könnte.

Ich habe noch eine persönliche Frage: Sie haben in Ihrem Leben schon einige Schicksalsschläge erfahren. Ihre Frau und Ihr Kind sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Hat Sie das nicht am christlichen Glauben zweifeln lassen?

Der christliche Glaube basiert auf historischen Fakten. Das ist unabhängig davon, ob meine Frau und mein Kind sterben. Ich habe durch den Tod meiner Familie nichts erfahren, was ich nicht schon vorher gewusst hätte, nämlich dass wir in einer Welt leben, in der Unfälle passieren, in der Menschen sterben. Die meisten Menschen fragen sich: Warum ich? Genauso gut könnte man aber fragen: Warum nicht ich? Beides ist möglich. Das wäre für mich nur ein Problem, wenn ich glauben würde, dass mir als Christ kein Leid widerfahren kann. Aber es widerfährt nun mal Menschen und es ist auch mir widerfahren. Weil ich von der Auferstehung überzeugt bin, bin ich auch davon überzeugt, dass es eine Hoffnung über den Tod hinaus gibt. Weil ich von der Auferstehung ausgehe, weiß ich: Diese Welt hat nicht das letzte Wort! Ich gehe auch von der Verheißung der neuen Welt Gottes aus, die besagt: Es wird eine Welt geben, ohne Leid, ohne Tod und ohne Bitterkeit. Das ist kein Wunschdenken, sondern diese Hoffnung hat einen Grund. Und der Grund ist die Auferstehung. Das hat mir sehr dabei geholfen, mit diesen Schicksalsschlägen fertig zu werden.